Es war im Jahre 1975
da passierte es und es begibt sich:
der PSV-Vorstand beschließt,
was man kurz darauf im "Blättchen" liest:
Zum Kegeln, Tennis und zum Schwimmen,
zum Handball und zum Freizeit-Trimmen,
zur Abrundung des Ganzen,
läßt man in Heusenstamm jetzt tanzen.
Die Stadtpost ruft nach Interessenten,
die meinen, daß sie tanzen könnten.
Man sucht nach mut'gen Kavalieren,
die gerne ihr "Sportgerät" zum Tanze führen,
doch auch Damen möchte' man motivieren,
ihren "Alten" wieder etwas zu aktivieren.
Man lädt zu einem Treffen ein,
17 Paare gründen den Verein.
Und schau ich heute in die Runde,
seh' ich noch manches Paar der ersten Stunde.
Als erste kamen, sie saßen ja an der Quell'
unsere Chefin Liesel mit ihrem Manne Friedel Fell.
Familie Stötzner und kurz darauf auch Minde,
Frau Glosczewski mit ihrem Mann geschwinde,
auch Klooses konnte man erblicken
und von Kienles aus dem fernen Rembrücken.
Und auch die liebe Sattlerei
war von Anfang an dabei,
Knönagels huschen auch schon über's Parkett,
sie rauchen nur erst noch 'ne Zigarett!
Ein Trainer wurde auch gesucht,
noch wurd' kein Beitrag je verbucht,
kein Tanzschritt wurde noch getan,
man meldete beim Verband uns schon an,
denn was nutzt die ganze Tanzerei
ohne verbandsgerechte Vereinsmeierei.
Ja, erst muß jetzt mal ein Trainer her,
die Wahl, die fiel zunächst sehr schwer,
denn nur freitags waren wir verfügbar
und für freitags sind Trainer nur schwer kriegbar.
Doch schließlich wurde Herr Nowak gewonnen
nach dem Motto: "Der Nowak läßt uns nicht verkommen".
Nur mußl' er noch 'ne Prüfung machen,
doch dann ging's los mit 100 Sachen:
Ein Probetanz, kein toller Ball
war der Start im alten Stall,
wo früher standen all' die Gäule,
im "roten Salon" mit der dicken Säule.
Ab Januar (76) wurd' geübt im "Kabinett",
ein Raum, so lang und breit wie ein Brett.
Grundschritt war's, im Walzerklang,
man tanzte an der Wand entlang.
Am Ende dann mit kurzem Schwung
kehrt, zurück dieselbe Gratwanderung.
Wie oft mußt' man die Tanzfläch' säubern
weil stark verschmutzt von feiernden Posträubern;
und fiel auch mal die Heizung aus,
wir glichen's mit Begeisterung aus.
Uns konnt' dies alles nicht verdrießen
das Tanzen wollten wir genießen,
besonders als von ersten Geld
ein Stereogerät wurde bestellt.
Herr Nowak, noch an der kurzen Mikroleine,
korrigierte Haltung und Stellung der Beine.
Im Herbst 76 kam dann die große Wende:
Der Bau des Bildungszentrums ging zu Ende,
wir übten jetzt in der Arena,
doch da die Fläche früher war viel kleena,
mußten wir uns erst daran gewöhnen,
unsere Schritte auf die ganze Fläche auszudehnen.
Zu Ende ging das 76er Jahr,
die Abteilung noch immer ohne Vorstand war.
Da entschied der Hauptvereins-Kommissar:
Ihr seid jetzt schon dreißig Paar',
auf geht's in den Goldenen Löwen,
um einen eigenen Vorstand auf den Schild zu heben.
Ein jeder wurde nun gefragt,
ob ihm eine Kandidatur behagt.
Ihr glaubt nicht, was gab es da zu hören,
aller Ausreden - natürlich in Ehren.
Der eine ist am Häusle bauen,
der andre hat Probleme mit seinen Frauen,
der Dritte ist ständig nur auf Reisen,
der nächste versucht ganz beredt zu beweisen,
daß er ja gar nicht reden kann,
drum sei er bestimmt nicht der richtige Mann.
Herr Wenzlaff ist's, von dem dies Liedchen singt,
der als "König Olaf" sein Szepter nun schwingt.
Jeden Freitag eilt er zum Mikrofon mit Riesenschritten:
"Meine Damen und Herren, darf ich kurz um ihre Aufmerksamkeit bitten."
Was er nun so alles durch's Mikro verkündet,
nicht immer alles Anklang findet,
doch schillernd und bunt ist stets das Programm,
und mehr und mehr wächst die Abteilung zusamm'n.
Waldputz, Volksmarsch, Frühlingsfest,
Ausflüge, Japanparty und nicht zuletzt
für den Herbstball schleppen Stühl und Tisch,
doch alles in allem unterm Strich:
die Abteilung 77 gewachsen war
aus insgesamt 38 Paar.
© TanzsportZentrum Heusenstamm e.V.